16. Januar 2018: Yannick Monot & les Moutons Menteurs

von Christian (Kommentare: 0)

Nach der Winterpause strömten an diesem Januarabend nicht nur Regengüsse, sondern auch erfreulich viele Folkhungrige in den Gasometer, um Cajun und Zydeco von Yannick Monot und seinen „lügenden Schafen“ zu erleben. Die Geschichte, die den sympathischen Bretonen mit dem Folkclub verbindet, geht zurück bis in die 1970er Jahre, damals noch mit Le Clou, selbstgebautem Bass und Übernachtung bei PRISMA-Urgestein Hese Schröter.

Die Musik von Cajun und Zydeco steht für die fröhliche Lebensart der „Acadiens“ (französische Siedler aus dem Poitou, der Bretagne und der Normandie), welche sich in Kanada und in den südwestlichen Gebieten Louisianas angesiedelt hatten. Hierbei gilt Cajun als die „europäische“ Variante, während der Zydeco, dessen Name sich von „Les Haricots Sont Pas Salés („Die Bohnen sind nicht gesalzen“), einem Hit von Clifton Chenier zurückführen lässt, stark durch schwarzen Blues und kreolische Rhythmen geprägt ist.

Mit Lockerheit und Leidenschaft zogen die fünf bunt gekleideten Musiker Yannick Monot (Gesang, Melodeon, Gitarre, Mundharmonika), Paul Kremer (Triangel, Geige), Hansi Metsch (Geige), Sebastian Georgopoulos (Kontrabass) und Hese Schröter (Gitarre) das bunt gemischte Publikum in ihren Bann. Walzer, One- und Two-Steps, Stomps, eine Suite aus dem Pays Bigouden (eine bretonische Bagad imitierend) und Chansons gaben sich die Klinke in die Hand. Genau die richtige Gute-Laune-Mischung für einen regnerischen Januarabend, und so sprang auch der Funke sofort auf das Publikum über. Yannick Monot verstand sich darauf, launige Geschichten zu erzählen, während seine Musikerfreunde ihre Instrumente „gerade bogen“ und so erfuhr man einiges über die Musik Lousianas, deren „Hits“ angeblich eine Halbwertszeit von 20 Jahren besitzen.

Eine musikalische Damenrunde, bestehend aus „Colinda“ und natürlich „Lucille“ durfte ebenfalls nicht fehlen, so wie auch die Feststellung, dass Arbeit mitunter hart sein kann („Travailler c’est trop dur”). Fazit eines gelungenen Abends: Von diesen Schafen lassen wir uns doch gerne belügen.

smo

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